Praxisbeispiele
Auf dieser Seite finden Sie Beispiele aus der Praxis für unsere demenzsensiblen Kriterien. Gerne können Sie sich bei uns melden, wenn Ihnen Einrichtungen bekannt sind, die als Beispiel für eines oder mehrere Kriterien dienen.
Pflegeeinrichtung „Krumbholzblick“
Pflege- und Betreuungszentrum „Krumbholzblick“
- Würde, Einzigartigkeit und Empathie als Leitprinzip; Beziehungen stabil und vertrauensvoll gestalten.
- Personzentrierte Ausrichtung mit Ziel “sicheres, wohltuendes Umfeld” und hoher Lebensqualität.
- Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ ist handlungsleitend.
Selbstbestimmung von Menschen mit Demenz
- Ziel: möglichst selbstbestimmtes Leben durch angepasste Pflege- und Betreuungskonzepte.
- Planung und Alltagsgestaltung orientieren sich an individuellen Bedürfnissen und Biografie.
- Strukturelle Einbindung von Angehörigen zur Wahrung von Wünschen und Gewohnheiten.
Phasen- und situationsgerechtes Verhalten im Umgang mit Menschen mit Demenz
- Verhalten und Angebote werden fortlaufend an aktuelle Situation/Phase angepasst.
- Geschützter Bereich für Ruhe und Sicherheit bei gerontopsychiatrischen Erkrankungen.
- Routinen wie Fallbesprechungen und reflektierende Gespräche unterstützen situativ passendes Handeln.
- „Der Mensch im Mittelpunkt“; personzentrierte Kultur mit Angehörigenarbeit als zentralem Bestandteil.
- Multidisziplinäres Team (Pflege, soziale Betreuung, Haus- und Fachärzte) arbeitet eng zusammen.
- Regelmäßige Fortbildungen sichern Professionalität; Kooperation mit Salus Fachklinikum Bernburg.
Kommunikation von Bedürfnissen
- Biografiegespräche in ruhiger, wertschätzender Atmosphäre („auf Augenhöhe“).
- Verhalten wird als Ausdruck von Bedürfnissen verstanden und in die Planung integriert.
- Kleinere Gesprächskreise schaffen Erzählanlässe und fördern Identität/Vertrauen.
- Enge Einbindung bei Auswahl persönlicher/biografischer Gegenstände; Beteiligung an Biografieerhebung.
- Regelmäßige Angehörigenabende, individuelle Beratung (Betreutes Wohnen, Vorsorgevollmacht, Pflegestufe, Sozialhilfe).
- Konstruktive Konfliktbearbeitung in Fallgesprächen; transparente Information zur individuellen Situation.
- „Bezugspflegetage“ in kleiner Runde für Austausch, Einblicke und Verbesserungsvorschläge.
- Bezugspflege als Struktur: bei Neuaufnahme Ernennung einer Bezugspflegefachperson (Planung, Koordination, Kommunikation intern/extern).
- Einarbeitung: 2–3 Praxistage vor Einstellung; strukturierte Einarbeitung mit regelmäßigen Fallbesprechungen und Reflexion.
- Leitungsstruktur: enge Kooperation zwischen Einrichtungsleitung, Pflegedienstleitung und Bereichen für reibungslose Abläufe.
- Innen: „weniger ist mehr“ – übersichtliche, reizarme Zimmer; offene Aufenthaltsbereiche mit Kleinküchen; Rückzugsbereiche.
- Orientierung: je Wohnebene eigene Farbgestaltung und Themenbezug zu Bernburger Ortsteilen/Straßen.
- Außen: Terrassen je Wohnebene, große Sonnenterrasse, angrenzender Park plus kleiner Park gegenüber; abendliche Baumbeleuchtung.
- Besonderheit: Bettenbalkon am Foyer, verbunden mit Sonnenterrasse und Blumenkästen.
- Erhebung durch Einzelgespräch anhand Biografiebogen (Lebensdaten, Erlebnisse, subjektive Bedeutungen).
- Kontinuierlicher Prozess mit Beobachtungen und Ergänzungen; Gesprächskreise als zusätzliche Quelle.
- Datenschutz: Zugriff auf personenbezogene Informationen nur für autorisierte Personen.
Demenzspezifische Fort- und Weiterbildungen
- Ziel: durchgängig kompetentes Handeln im Umgang mit gerontopsychiatrisch erkrankten Personen.
- Inhalte: Grundlagen gerontopsychiatrischer Erkrankungen, Umgang mit herausforderndem Verhalten, Palliativpflege, Psychopharmaka.
- Spezifische Schulungen: Fachausbildung Gerontopsychiatrie, Basale Stimulation, Validation, Kommunikation, Gewaltprävention.
Berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit
- Enge Zusammenarbeit Pflege–Haus-/Fachärzte–soziale Betreuung; Bezugspflege koordiniert.
- Kooperation mit Salus Fachklinikum Bernburg.
- Regelmäßige Fallbesprechungen unterstützen abgestimmtes Vorgehen.
- Individualisierte, ressourcenorientierte Pflege-/Betreuungsplanung basierend auf Biografie, Krankheitsbild und Persönlichkeit.
- Alltagsangebote: informative Beschäftigungen, spezielles Gedächtnistraining, Förderung sozialer Kontakte.
- Geschützter Bereich gewährleistet sichere, ruhige Umgebung für vulnerable Bewohnergruppen.
Selbstpflege für Personen, die in die Versorgung und Pflege bei Demenz eingebunden sind
- Personal: Einarbeitungsstruktur mit Reflexions- und Fallgesprächen fördert Professionalität und Entlastung.
- Angehörige: Beratungsangebote und Angehörigenabende bieten Orientierung und reduzieren Belastung.